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Vorsichts- / Eindämmungsmaßnahmen

Ein selbst durchgeführter Bekämpfungserfolg gegen Bettwanzen ist im Allgemeinen sehr stark von der Befallssituation abhängig.
Bei sehr wenigen Tieren, und keiner zwischenzeitlich erfolgten Eiablage, kann das Suchen mit einer starken Taschenlampe, das Finden und Entfernen der unliebsamen Mitbewohner den gewünschten Bekämpfungserfolg mit sich bringen (siehe auch: Wo halten sich Bettwanzen auf?).

Treten viele und unterschiedliche Entwicklungsstadien von Bettwanzen im Wohnbereich auf, sollte ein Fachbetrieb für Schädlingsbekämpfung (IHK-geprüfte Schädlingsbekämpfer) herangezogen werden der Ihnen beratend und helfend zur Seite stehen kann!

Im Hotel
Um eine Verschleppung von Bettwanzen in Ihre Wohnung, Ihr Haus vorzubeugen, sollten Sie in einem Hotel / Hostel, bei Verdacht auf Bettwanzenbefall, die Matratze, das Bettgestell (innerer Bettkasten, lichtabgewandte Seite) auf oben beschriebene Befallshinweise untersuchen (sieche auch: Wie sehen die Befallsspuren von Bettwanzen aus?).

Melden Sie dem Hotel / Hostel einen entdeckten Befall. In den allermeisten Fällen wissen die Häuser von diesem Befall nichts, werden das Zimmer sofort sperren und eine Bekämpfung durchführen lassen.

Zu Hause
Zu Hause angekommen sollten Sie Ihre Koffer und Reisetaschen möglichst in einer Bade- oder Duschwanne auspacken und alles auf „blinde Passagiere“ untersuchen. Sollten Bettwanzen gefunden werden, sollte geprüft werden, ob sich Taschen und Inhalt auf mindestens 45°C erwärmen lassen ohne Schaden zu nehmen. Bei dieser Temperatur denaturieren die Proteine bei den verschiedenen Entwicklungsstadien der Bettwanzen und sie sterben.

Zu Hause können die Füße von Bettgestellen mit doppelseitigem Klebeband umklebt werden. Diese Methode erschwert „frisch eingereisten Bettwanzen“ den Weg zu Ihrem Schlafplatz, schon im Bett befindliche lassen sich dadurch jedoch nicht abschrecken.

Sorgen Sie dafür, dass keine Brücken, wie Lampenkabel, an der Wand anliegende Kopfkissen und Bettdecken, Taschen oder Kartons die vom Boden an Lattenroste reichen oder weitere gelagerte Matratzen das Bett / Bettgestell berühren. Ziehen Sie das Bett allseitig mindestens 10 cm von den Wänden ab.

Untersuchen Sie Möbel, die Sie gebraucht gekauft oder aus unbekannter Quelle geschenkt bekommen haben, auf Befallshinweise.

Ausgewachsene Bettwanzen sind ca. 5-6mm große Insekten (siehe Bild 1).

Sie besitzen, von oben gesehen, einen annähernd ovalen Körper. Von der Seite zeigen sie einen abgeflachten Körperbau, wobei hungrige Bettwanzen (enthalten dunkle, süßlich riechende Blutreste) im Allgemeinen sehr viel dünner sind als satte, prall gefüllte Tiere (enthalten frisches, noch rotes aufgenommenes Blut).

Bettwanzen besitzen eine rost-rote bis braune Körperfarbe. Der Körper gliedert sich in Kopf, Brust und Hinterleib, wobei der Kopf die saugenden Mundwerkzeuge (Stechrüssel) enthält.

Frisch geschlüpfte Bettwanzen (Larven), die noch kein Blut getrunken haben, sind etwa Stecknadelkopf groß und transparent / holzfarbig. Erst nachdem diese Larven das erste Mal Blut getrunken haben, werden sie durch das aufgenommene, durchscheinende Blut leichter erkennbar.

Ganz klar, wer eine Bettwanze (Cimex lectularius) findet (z.B. durch eine nächtliche Kontrolle mit einer Taschenlampe) kann sich des Befalls sicher sein.

Schwierig wird es erst dann, wenn sich ein Verdacht auf Bettwanzenbefall entwickelt, aber keine Tiere gefunden werden.

Bettwanzen hinterlassen verschiedene Spuren, die einen Befall deutlich machen. Dazu gehören Hautreaktionen, Kotablagerungen (Bild 1 und 3) und Larvenhäute (Bild 2).

Hautreaktionen können an im Schlaf frei liegenden Körperteilen, wie Beine, Arme, Hals, seltener am Oberkörper, auftreten. Als Reaktionen der Haut können juckende Pickel (Einstichstellen) und vielfach Schwellungen festgestellt werden, die auch Tage nach dem Befall auftreten können.

Hautreaktionen können jedoch auch andere Gründe als blutsaugende Insekten haben. Deshalb ist der Besuch eines Facharztes anzuraten, der abklären wird, ob es sich bei den Hautreaktionen um Insektenstiche, Hautpilze, Hautparasiten oder Allergien (Lebensmittel-, Waschmittelallergie) handelt.

Kotablagerungen können auf Bettlaken, an Wänden, in Bettkästen und vielen anderen Orten vorhanden sein. Vermehrt treten sie bei den Tagesverstecken auf. Die Kotflecken sind kleine, 0,5 bis 1mm große, rundliche Ausscheidungen, die sich, wenn über sie mit den Fingerspitzen gefahren wird ,„hügelig“ anfühlen. Mit Flüssigkeit können sie von glatten Oberflächen gut entfernt werden.

Da Bettwanzen nur durch Häutungen wachsen können, bleiben die Larvenhäute nach einer erfolgten Häutung übrig. Die Häute erinnern an Bettwanzen, sind jedoch äußerst leicht und transparent.

Bettwanzen (teilweise auch als Tapetenflundern bezeichnet) sind weltweit verbreitet.

In die heimische Wohnung werden sie häufig durch Reisen transportiert, wobei diesen „blinden Passagieren“ Reisetaschen, Koffer, Rucksäcke, etc. als Transportbehältnisse dienen.

Auch ein Blick auf geschenkte oder gebrauchte Möbel (wie Sofas, Bettgestelle, Bilderrahmen, Schränke, Spiegel, u.v.m.) aus zweiter Hand lohnt sich, denn auch mit Möbelstücken (keine Neuen) können Bettwanzen unbemerkt in die Wohnung gelangen.

Eine in einer Nachbarwohnung nicht fachgerecht durchgeführte Bettwanzenbekämpfung kann zu einer Abwanderung der unliebsamen Tiere in andere Gebäudeteile führen. In einigen Fällen ist es auch möglich, dass „Bettwanzen“ aus verlassenen am oder im Haus befindlichen Vogelnestern, in Wohnungen abwandern können und dort zu einer Plage werden.

Bettwanzen verbergen sich in einer Wohnung gerne in der Nähe menschlicher Schlafplätze oder an Orten, wo Menschen oft viele Stunden fast reglos die Zeit verbringen (Sofas, Fernsehsessel, etc.).

Von ihren Verbergeorten wandern sie dann, meist in der Nacht, zu ihren „Opfern“ und nähren sich dort an deren Blut (bis zu 7 mg).

Als Tagesverstecke dienen den Bettwanzen:

  • Bettgestelle
  • Matratzen
  • Schlafsofas
  • abgelöste Tapeten
  • überlappende Stoffe
  • Schänke
  • Bilderrahmen
  • Spiegel
  • Steckdosen
  • Lichtschalter
  • Löcher im Wandputz
  • Fußbodenleisten
  • Elektrogeräte
  • Gardinen / Vorhänge und vieles mehr.

Dort setzen sie auch Ihre Eier ab (Bild).

Da Bettwanzen Licht möglichst meiden, können sie häufiger auf der vom Licht abgewandten Seite gefunden werden. Naturhölzer werden gegenüber Metallen bevorzugt.